Falscher Tomatenmehltau
Phytophthora infestans gehört zu den am meisten gefürchteten pilzlichen Schaderregern.
Plötzlich beginnen Ihre Pflanzen zu welken, obwohl auf den ersten Blick nichts Ungewöhnliches zu erkennen ist? An den Blättern bilden sich seltsame Flecken und bei der Ernte finden sich nur verfaulte Knollen? Die Ursache dafür könnte ein Vertreter aus der Gattung Phytophthora sein.
Temperaturen von 15 bis 23 °C und eine hohe Luftfeuchte sind ideal für den Eipilz, um sein Wachstum zu beginnen. Diese Bedingungen finden wir im Freien meistens im Juni. Wenn der Eipilz, der auf Ernterückständen überwintert hat, durchgehend zehn Stunden Feuchtigkeit hat, beginnen die Dauersporen zu wachsen und zu keimen. Die Sporen können durch den Wind verbreitet werden oder auch durch das Prasseln des Regens auf Ihre Pflanzen seinen Weg in Ihren Garten finden. Wenn die Sporen auf der Pflanze auftreffen, brauchen sie Feuchtigkeit, um auszukeimen und in die Pflanze einzudringen. Dort bilden sie Sporen und infizieren von dort aus die gesamte Pflanze. Kartoffelknollen werden entweder so mit der Fäule infiziert oder durch Sporen, die sich schon im Boden befunden haben.
Die Phytophthora-Pilze sind eine sehr große Gruppe von Pilzen. Die meisten Arten sind spezialisiert auf bestimmte Pflanzen beziehungsweise Pflanzenfamilien. Die Eipilze befallen nicht nur unsere Gemüsekulturen im Garten, sondern auch Bäume und Sträucher.
Dazu einige Bespiele:
- Phytophthora infestans: Die Kraut- und Knollenfäule an Kartoffeln; Kraut- und Braunfäule an Tomaten
- Phytophthora cactorum: Lederbeerenkrankheit an Erdbeeren; Zweigsterben an Rhododendron; Kragenfäule an Apfel
- Phytophthora cinnamomi: Erikasterben
- Phytophthora fragariae: Rote Wurzelfäule an Erdbeeren
- Phytophthora sojae: Kronen- und Sprossfäule an Spargel
- Phytophthora ramorum: Triebsterben an Rhododendron; . Eichensterben
- Phytophthora syringae: Fliederwelke
- Phytophthora rubi: Wurzelsterben der Himbeeren
Phytophthora erfolgreich vorbeugen
Das Wichtigste bei der Vorbeugung von Phytophthora ist die Verwendung von gesundem Pflanzgut und weniger anfälligen Sorten. Leider gibt es davon im Moment noch nicht viele Sorten auf dem Markt. Bei Kartoffeln sind festkochende Sorten weniger gefährdet.
Wie schon erwähnt, ist Feuchtigkeit sehr wichtig für den Eipilz. Dadurch sind Pflanzen, die dichte Bestände bilden wie zum Beispiel Buschtomaten, stärker gefährdet. Dichtere Bestände trocknen schlechter ab – das fördert den Pilzbefall.