Rothalsiges Getreidehähnchen (Oulema melanopus)
Das Rothalsige oder Große Getreidehähnchen ist ein 5 - 6 Millimeter großer Käfer mit rötlichem Halsschild und Beinen und metallisch blau-schwarzem Kopf und Hinterleib. Das Blaue Getreidehähnchen, auch Grashähnchen genannt, ist 4 - 5 Millimeter groß und gänzlich blau-schwarz. Beide haben einen langen, gestreckten Hinterleib mit punktierten Deckflügeln und lange schmale Fühler. Vorsichtig zwischen den Fingern gedrückt geben sie, als Vetreter der Unterfamilie der Zirpkäfer, ein leises Zirpen von sich, was ihnen den Namen Hähnchen einbrachte. Ab Mai fressen die Käfer streifenförmige Löcher zwischen die Blattnerven.
Schadwirkung
Der Fraß der Käfer führt zu keinen merklichen Schäden. Der Fraß einer einzelnen Larve kann dagegen bis zu 10 Prozent des Fahnenblattes und damit des Ertrags zerstören. Je nach Befallszeitpunkt können Halmverkürzungen und verminderte Kornfüllung auftreten. Getreidehähnchen befallen besonders Weizen und Hafer, treten aber auch an anderen Getreiden und Mais auf. Sie schädigen verstärkt Sommergetreide und spät gesähtes Wintergetreide.
Biologie der Getreideschädlinge
Die Käfer überwintern an Waldrändern und Hecken unf fliegen im April bis Mai in die Getreidebestände, die sie vom Rand her besedeln. Die Weibchen fressen zunächst an Blättern bis die Eier gereift sind, dann legen sie 50 bis 150 Eier auf die Blattoberseiten von Weizen, seltener Gerste. Das Rothalsige Getreidehähnchen bevorzugt Hafer als Eiablageort. Die Eiablage wird durch warme, trockene Witterung begünstigt.
Die Larven fressen zwei bis drei Wochen lang und verpuppen sich dann in einem Schaumkokon an der Wirtspflanze (Blaues Getreidehähnchen) bzw. im Boden (Rothalsiges Getreidehähnchen). Ab Ende Juli bis Oktober findet man die Jungkäfer kurzzeitig an Wildgräsern. Eine Vielzahl räuberischer Insekten fressen Eier und Larven der Getreidehähnchen, außerdem werden die Larven von Schlupfwespen und insektenpathogenen Pilzen parasitiert.
Vorbeugende Maßnahmen
- Sommergetreide nicht in unmittelbarer Nähe von Wintergetreide sähen
- Stärker behaarte Getredesorten bevorzugen, hier haften die Eier schlechter an und die Larven werden beim Fressen behindert.
- Zügige Jugendentwicklung der Pflanzen fördern
- Nützlingsförderung durch Saumbiotope (Hecken und Raine) oder Ansaat von Blühstreifen