Thripse (Thysanoptera)
Thripse (Thysanoptera) gehören zu einer Ordnung der Insekten, die weltweit circa 5.500 Arten umfasst. Sie ernähren sich vom Zellsaft der Pflanzen und durchbohren mit ihren ausgeprägten Mundwerkzeugen dabei die Oberfläche der Blätter. Die Insekten, die auch Fransenflügler genannt werden, sind in der Lage, die lappenartigen Endglieder ihrer Füße aufzublasen, um einen besseren Halt auf der glatten Blattoberfläche zu haben. Da die dunkelbraunen, ein bis drei Millimeter großen Tierchen mit bloßem Auge kaum erkennbar sind, wird ein Befall meistens erst recht spät festgestellt.
Erst in größeren Ansammlungen können Sie die teils geflügelten Schädlinge und ihre weißen bis hellgrünen Larven auf der Unterseite der Blätter ausmachen. Dann sind ihre Spuren bereits deutlich sichtbar: Durch die Blattverletzungen gelangt Luft in das Innere der Pflanzenzellen. Befallene Stellen fangen an, silbrig weiß zu schimmern. Bei einem starken Thripse-Befall reagieren die Zimmerpflanzen zudem mit erheblichen Wachstumsstörungen. Auch die winzigen braunen Kotkügelchen sowie verkrüppelte Triebe entlarven die Schädlinge schnell. Unbehandelt kann eine Population von Thripsen die Wirtspflanze enorm schädigen und im schlimmsten Fall so stark schwächen, dass sie eingeht.
Gefährdete Pflanzen
Vor allem Zimmerpflanzen wie Orchideen, Keulenlilie, Ritterstern und Alpenveilchen sind anfällig für Thripse. Doch auch Passionsblume, Gummibaum, Flamingoblume und Gloxinie bleiben oft nicht verschont. Thripse können darüber hinaus auch im Gewächshaus an verschiedenen Pflanzen wie zum Beispiel Gurken auftreten.
Vorbeugende Maßnahmen
Thripse fühlen sich bei trockener Wärme besonders wohl. Untersuchen Sie daher Ihre Pflanzen vor allem im Sommer und zu Beginn der Heizperiode auf einen Befall. Meistens halten sich die kleinen Insekten an der Blattunterseite der Zimmerpflanzen auf, da sie hier problemlos – dank ihrer schon erwähnten Haftblasen – aufsitzen können. Besprühen Sie die Zimmerpflanzen regelmäßig mit kalkfreiem Regenwasser. Um trockener Heizungsluft entgegenzuwirken, ist es ratsam, Behälter mit Wasser in der Nähe der Heizkörper aufzustellen. Auch breite, mit Wasser gefüllte Untersetzer unter den Töpfen erhöhen die Luftfeuchtigkeit in der Umgebung der Pflanze. Um die Zimmerpflanzen nicht zusätzlich zu schwächen, sollten Sie Staunässe unbedingt vermeiden. Neem-Öl, das aus den Samen des indischen Neembaums gewonnen wird, wirkt vorbeugend sehr gut gegen Thripse. Betupfen Sie die Triebe der Pflanzen mit einem in Neem-Öl getränkten Wattestäbchen.
Thripse an Zimmerpflanzen bekämpfen
Neem-Öl ist für seine insektizide Wirkung bekannt. Betupfen Sie die Larven der Thripse mit einigen Tropfen des Öls. Der Wirkstoff Azadirachtin lässt die Larven der Thripse absterben, indem er deren Häutung verhindert. Um alle Generationen der Fransenflügler zu beseitigen, sollten Sie das Neem-Öl zusammen mit anderen Bekämpfungsmethoden verwenden.
Eine Möglichkeit der Befallskontrolle ist das Aufhängen von Leimfallen. Entscheiden Sie sich für eine blaue Variante, denn viele Thripse fühlen sich zu dieser Farbe besonders hingezogen. Die klassischen Gelbtafeln hingegen werden von den Schädlingen nicht besonders gut angenommen. Die Leimfallen werden am besten als Stecker direkt in das Substrat der befallenen oder gefährdeten Pflanzen gesteckt. Da nicht alle Thripse Flügel haben, eignet sich diese Methode gut zur Befallsreduzierung in Kombination mit anderen Bekämpfungsmethoden.